PM105 - S6983
Artemisia annua PM105 haben wir 2019 angebaut. Es stehen 47 Pflanzen auf dem Feld, die uns schon im Jungpflanzenstadium erstaunt haben, weil sie der Artemisia annau PM 127, die wir letztes Jahr auf dem Feld hatten, sowie den A. annua, die wir schon früher angebaut haben, nicht glichen. Die Parzelle ist recht heterogen, es lassen sich morphologisch 6 Typen unterscheiden. Im weiteren Aufwuchs zeigte sich, dass 41 Pflanzen sicher von einer anderen Art stammen und nicht nur im Aussehen, sondern auch vom Aroma her nicht Artemisia annua sein können. Unter den restlichen 6 Pflanzen sind zwei, die in Aussehen und Aroma zunächst als A. annua erschienen. Im Unterschied zu dieser sind sie jedoch im Rosettenstadium verharrt (ev. A. biennis), während der übrige Bestand ca 1,5 bis 1,8 m hoch geworden ist und kurz vor der Blüte steht. Die restlichen 5 ‚Misfits’ sind unterschiedlich, jedoch in Aussehen und Aroma durchwegs ähnlich wie Artemisia vulgaris (Beifuss).
Dieser Artemisia-Bestand besteht zu einem Grossteil aus mit ziemlicher Sicherheit als Feld-Beifuss (Artemisia campestris), eine Art, die laut der Flora helvetica im Wallis, Tessin, Puschlav und im Genferseegebiet vorkommt. Da die Akzession einerseits mit Artemisa annua beschriftet ist, andererseits als Echte Edelraute bezeichnet wird, und beides gemäss der Sichtung mit Sicherheit nicht zutrifft, sowie angesichts der Heterogenität der Population (6 morphologisch verschiedene Typen), schlagen wir vor, keine Samen zu ernten und die Akzession aus der Genbank zu entfernen. (Rapport Ruth Richter, 2019).